Archive for the ‘bauen, bauen, bauen’ Category

Verkehrssicherheit, um jeden Preis?

Tuesday, March 3rd, 2015

B&A 1/2015 vom 7. Januar 2015: Verkehrssicherheit. Massnahmen zur Sanierung von Fussgängerstreifen auf Gemeindestrassen

Sehr geehrter Herr Präsident, geschätzte Kolleginnen und Kollegen

Die Fraktion der Grünliberalen bedankt sich für den vorliegenden Bericht und die Übersicht zum heutigen Zustand der Verkehrssicherheit bezüglich Fussgängerstreifen in unserer Stadt. Was erschreckt ist die Tatsache, dass sich die grössten Defizite auf den Hauptstrassen konzentrieren und wir als Stadt ausgerechnet dort praktisch keine Möglichkeiten haben Sanierungsprojekte aktiv vorwärts zu bringen. Der Kanton hat für Sanierungen über das ganze Kantonsgebiet ein Jahresbudget von einer halben Million Franken. Da bleibt nicht viel für die Stadt. So bleibt dann beispielsweise einer der gefährlichsten Übergänge in der Stadt – das dreispurige Monster im Hirschengraben vor dem Stadthaus – mindestens noch bis im Jahr 2018 so bestehen.

Der uns vorliegende Bericht zeigt auf wo es im Stadtgebiet Defizite hat und diese sind auch aus unserer Sicht in einem kontinuierlichen Prozess abzuarbeiten, d.h. Übergang für Übergang ist zu sanieren. Allerdings sind wir der Meinung, dass es im vorgeschlagenen Weg des Stadtrates durchaus noch Optimierungspotential gibt.

Einige der Fussgängerstreifen in der Priorität 1 lassen sich mit anderen bereits angedachten oder geplanten Baumassnahmen verbinden. Die Übergänge beim Kantonsspital mit der bereits kommunizierten Verlegung der Bushaltestelle Nord ist ein konkretes Beispiel. Auch bei der Sanierung der Übergänge in den Tempo 30 Zonen – oder eben auf Tempo 30 Abschnitten – wäre aus unserer Sicht mit etwas mehr Gelassenheit zum Streitthema „Streifenmarkierung Ja oder Nein“ durchaus noch Luft für Vereinfachungen.

Weiter sind aus unserer Sicht auch einzelne unserer Quartierstrassen, z.B. die Libellenstrasse oder auch die bekannte Schleicherstrecke beim Kloster Wesemlin für den Durchgangsverkehr zu sperren. So würde – zumindest teilweise – eine Sanierung der Fussgängerstreifen überflüssig…

Zusammenfassend sind wir mit dem Vorgehen der Stadt einverstanden und begrüssen eine Sanierung der Fussgängerstreifen mit dem nun vorliegenden Schritt 1, dringende Massnahmen.

Landverkauf an die LUPK

Saturday, April 14th, 2012

Der Stadtrat schlägt dem Parlament vor, die Parzelle unmittelbar neben dem Südpol an die LUPK zu verkaufen. Die Luzerner Pensionskasse tritt als Investor auf für den Neubau in welchen dereinst die Hochschule Musik einziehen soll.

Das Kantonsparlament hat sich das Ziel der 2000 Watt Gesellschaft gegeben, die Stadt hat ähnliche Ziele in der Legislaturplanung. Wir wissen, dass der Energieverbrauch in den kommenden Jahren sinken muss. Von der LUPK als Bauherrin welche die Gelder von uns Bürgern verwaltet wird zudem auch eine Vorbildfunktion erwartet. Nun, schauen wir uns den Landverkauf mal genau an so sehen wir, dass an diesem Projekt nichts, aber auch gar nichts vorbildliches zu finden ist.

Ein 08/15-Minergie-Projekt mit einem 08/15-Investor und der Stadt als Landverkäuferin welche offensichtlich nur ein Interesse hat, dass sie neue Räume für ihre Schlagzeuger einmieten kann. Wo ist hier das innovative, dass immer wieder erwähnte vorbildliche Handeln? Vor einigen Tagen hat es eine Bank in einer der vielen Studien wieder einmal klar gesagt, dem Kanton Luzern fehlen Innovationen - voilà.
Bauen wir also eine neue Hochschule für Musik in einem Haus wie es schon tausende in unserem Land gibt. Obwohl wir wissen, dass dies nicht unsere Zukunft sein kann. Als typischer KMU Kanton wäre Luzern zu weit mehr fähig, wenn man es nur fordern und fördern würde.

Die Stadt Zürich oder der Kanton Bern zeigen, dass es auch anders geht. Neue Bauten werden konsequent nach den Vorgaben der Nullenergiehäuser gebaut. Wir sprechen darüber, andere realisieren - leider einmal mehr.

Wer eine Baubewilligung will, braucht gute Nerven

Tuesday, November 22nd, 2011

Von einem langwierigen «Rössli-Spiel» spricht Jules Gut, der für die Grünliberalen im Luzerner Grossstadtrat sitzt. Gemeint ist das städtische Baubewilligungsverfahren, das für Guts Geschmack für Bagatellfälle zu lange dauert. Eine entsprechende Interpellation von ihm wurde kürzlich im Parlament behandelt. «Über die Parteigrenzen hinweg gab es einige Stimmen, die die langen Verfahrensdauern kritisiert haben.»

«Zu viele Personen sind involviert»
Auf das Thema gestossen ist Gut als privater Bauherr. «Wir wollten einen Parkplatz vor unserem Haus bauen lassen.» So speditiv, wie er sich das vorgestellt habe, sei das aber längst nicht gegangen. Bei einem Ortstermin mit der städtischen Verwaltung seien gleich zwei Personen erschienen, «der eine verantwortlich für den Anschluss an das Trottoir, der andere für die Oberflächenversickerung. Weiter musste mit jeder involvierten Abteilung der Stadt ein Termin abgemacht werden.»

Als Gut sich in seinem Umfeld umgehört habe, hätten sich viele ähnliche Beispiele gefunden. Er betont: «Die Stadt Luzern behandelt grosse Projekte sehr professionell – das ist auch gar nicht der Stein des Anstosses.» Vielmehr seien es Bewilligungen für kleinere bauliche Massnahmen und Änderungen, die die Geduld der Bürger strapazieren würden. Die Ursache ortet der Grünliberale im «zu komplizierten Bewilligungsverfahren und bei einer zu grossen Anzahl Personen, die beteiligt sind». Andere Gemeinden würden vormachen, dass es auch einfacher gehe. «Dazu müsste aber die Bereitschaft vorhanden sein, das heutige System für einfache Bewilligungen zu überdenken», so Gut.

Wohnungsknappheit vs. Landschaftsschutz

Sunday, February 20th, 2011

In der Schweiz wird immer noch pro Sekunde 1 m2 Land verbaut. Eine griffige Raumplanung wäre sehr angebracht. Dazu gehört heute auch eine vernünftige Mehrwertabschöpfung. Eine Verstaatlichung des Bodens oder der Wohnungen wie es sich die linken Parteien vorstellen ist jedoch Gift für die Wirtschaft. Investitionen fliessen nur dann, wenn damit eine Rendite erreicht werden kann. Aufgabe der Politik ist es jedoch Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Investitionen in die richtigen Projekte fliessen, z.B. Genossenschaften, Plusenergiehäuser, Solarkraftwerke oder Trambahnen.

neues AKW in Beznau?

Friday, January 22nd, 2010

Das erste Ersatz-AKW geht nicht 2020 sondern frühestens 2025 ans Netz. Dies sagt der Direktor des Bundesamtes für Energie, Walter Steinmann. Weiter zweifelt er daran, ob die schweizer Bauwirtschaft überhaupt in der Lage ist zwei (!) AKW’s gleichzeitg zu bauen. Bei einem Investitionsvolumen von 8 Mia. Franken - pro AKW. Laut Steinmann braucht die Schweiz ab 2018 zusätzlich Strom, er will’s per neuen Gaskraftwerken welche innerhalb von drei Jahren erstellt werden könnten, naja…

Spannender ist schon seine nächste Aussage, dass in der Westschweiz eine Stadt darüber nachdenkt in Schwerlastzeiten die Elektroheizungen gesamthaft vom Netz zu nehmen. Na also, geht doch. Dank neuer Technologie - Stichwort Smart Meetering und Smart Grids - kein Problem. Nur, hier ist die Schweiz wiedermal arg im Hintertreffen. Ironie der Geschichte: die Geräte werden in Zug entwickelt…

Zukunft Schweiz?

Wednesday, October 7th, 2009

In Japan ist die Schrumpfung der Wohnbevölkerung schon Realität. Auch bei uns wird es einmal so weit sein. Ein Bericht aus der Zukunft (Quelle TA):

Noch sind nicht alle Kisten ausgepackt, Osamu und Eiko Tanida haben ihr neues Haus am Ende der Welt eben erst bezogen. Aber die Lokalzeitung hat bereits über sie berichtet, und auf dem Küchentisch liegt ein Willkommensgruss des Städtchens.

Ein kalter Wind bläst Osamu staubfeinen Regen ins Gesicht, während der 73-jährige pensionierte Lehrer den ersten Grosseinkauf aus seinem Toyota Prius lädt, Säfte, Gemüse, eine Kiste Tomaten. Eiko füllt den Eisschrank zum ersten Mal. Es ist kalt, und das im Juli.

Shibetsu liegt am Ochotskischen Meer im äussersten Nordosten Japans. Von hier sind es nur 24 Kilometer nach Kunashir, eine der vier Kurileninseln, die Japan von Russland zurückfordert. Bei gutem Wetter sieht man hinüber, aber dieser Mittwoch kennt keinen Horizont, die Brandung rollt aus einem dicken Nebel heran. Japan hat Hokkaido gegen Ende des 19. Jahrhunderts als Insel für Landwirtschaft, Fischerei und für den Bergbau kolonisiert. Und als Bollwerk gegen Russland. Ab 1869 suchten die Behörden von Hokkaido Siedler, die sich im wilden Norden Japans verdingen wollten.

Mit Fisch zu ein wenig Wohlstand

Es waren arme Schlucker, die damals kamen. Kinder darbender Bauern aus der kargen Provinz im Norden der Hauptinsel Honshu. Noch heute ducken sich hinter dem Schulhaus Reihen winziger Backsteinkaten. Sie suggerieren den Begriff Kleinhäusler geradezu.

Doch mit Molkerei-Produkten, Lachs, Forellen und Muscheln kamen sie zu etwas Wohlstand. Das sind bis heute die wichtigsten Produkte. Dazu im Sommer etwas Tourismus. Shibetsus Wirtschaft geht es gut, doch seine Bevölkerung schrumpft und überaltert - wie auch in weniger abgelegenen Orten Japans. Die Einwohnerzahl von einst über 8000 ist auf nun 5843 gesunken. Die Gruppe der 20-, 30-Jährigen, eigentlich die Generation der Zukunft, ist besonders klein.

Die Stadtväter halten 6000 Einwohner für eine Untergrenze: «Für weniger Menschen lä sst sich unsere Infrastruktur schwerlich aufrechterhalten», sagt Makoto Kawaguchi, der zuständige Abteilungsleiter auf dem Bürgermeisteramt: In Shibetsu gibt es ein Gymnasium, eine Kulturhalle, eine gute öffentliche Bibliothek und Sportanlagen, zu denen auch eine Eisschnelllaufbahn gehört.

Deshalb will Shibetsu, wie im 19. Jahrhundert ganz Hokkaido, Neusiedler anlocken. Dazu gibt das Städtchen umsonst Bauland ab. Anders als im übrigen Japan ist der Boden grade im Osten von Hokkaido billig; es gibt genug. Etwas ausserhalb im Grünen, an der Strasse vom Lachs-Museum nach Süden, unweit der Poliklinik, steht deshalb seit Herbst 2006 ein Schild: «Wenn Sie hier ein Haus bauen, erhalten Sie den Boden umsonst.»

Shibetsu gibt 28 Parzellen Bauland von etwa 400 Quadratmetern ab. Das Land ist erschlossen, die Zufahrtsstrasse gebaut; den Schätzwert der Parzellen beziffert das Städtchen mit 25 000 bis 30 000 Euro. Die einzige Bedingung: Die Leute müssen tatsächli ch hier wohnen, Ferienhäuser will man nicht. «Und es müssen mindestens Paare sein. Singles geben wir kein Land», so Kawaguchi. Ausländer wären im Prinzip willkommen, es haben sich aber bisher keine beworben.

Shibetsu erwartete einen Ansturm. Er blieb aus. In fast drei Jahren hat erst die Hälfte der Parzellen neue Besitzer gefunden. Sechs Häuser stehen bereits, auf der Parzelle C-9 des Ehepaares Takiuchi hat eben der Aushub begonnen. Auf den andern Flecken stehen gelbe Schilder mit den Nummern und auf jenen, die vergeben sind, auch die Namen der künftigen Bewohner.

Das frühere Haus doch noch behalten

Osamu Tanida bewarb sich als einer der Ersten. Er habe lange davon geträumt, nach Hokkaido zu ziehen, erzählt er. Jedes Jahr seien sie im Urlaub hergekommen. Dann las er in einem Wochenblatt von Shibetsus Landvergabe. Er erhielt die Parzelle C-4, sie liegt direkt am Waldrand. «Schon beim Frühstück können wir ins Grüne blicken», strahlt O samu. «Und diese Weite.» Er lacht: «In Osaka ist es heute über 30 Grad.» Seine Frau, eine Japanisch-Lehrerin im Ruhestand, war weniger begeistert. Aber sie schwärmt von der «Freundlichkeit und dem Vertrauen», mit denen Shibetsu sie aufgenommen habe. Und Bücher lektorieren, die Arbeit, die sie seit ihrer Pensionierung macht, kann sie überall. Ob die beiden auch in der sibirischen Kälte Shibetsus überwintern und Schnee schaufeln werden, wissen sie allerdings noch nicht. «Wir haben unser Haus in Osaka behalten», sagt Osamu. Zudem warten dort fünf Enkelkinder. Aber die werden sie hoffentlich besuchen. «Unser Hauptwohnsitz ist jetzt hier.» Der Flug ist zwar teuer, aber Osamu verlädt sein Auto auf die Fähre und fährt den Rest. Nur Eiko ist geflogen.

Auf der Stadtverwaltung weiss man um die Zweihäusigkeit der Tanidas: «Fifty-fifty reicht», sagt Kawaguchi. Zuerst profitiert das lokale Baugewerbe, dann der Handel, und Zuwanderer ziehen ja auch Gäste an. Kawaguchi ist zufrieden mit der Mischung von Zuwanderern, die sich bisher ergeben hat, Leuten aus Hokkaido und einer Familie aus Shibetsu selbst. Wenn alle 14 Häuser stehen, die bereits vergeben sind, wird Shibetsu 36 Einwohner mehr haben, darunter acht Kinder.

«Natürlich wäre es ideal, wir hätten für jede Parzelle eine Familien mit Kindern», sagt Kawaguchi. Aber das wäre angesichts der Demografie der japanischen Provinz eine Illusion. «Und wenn die Häuser erst stehen, bleiben sie ja auch, und das Städtchen ist etwas grösser.» Allerdings macht das Beispiel von Shibetsu Schule: Im Südwesten von Hokkaido, also zentraler gelegen, lockt das Dorf Yakumo Zuzüger inzwischen auch mit gratis Bauland an.

Strassenbau: das können wir

Tuesday, December 23rd, 2008

Mit Steuergeldern will die Regierung des Kantons Basel-Stadt gegen Atomkraft-werke ankämpfen. Eingesetzt werden dafür jährlich 100′000 Franken. Die Kantons-verfassung und das kantonale Atomschutzgesetz verpflichtet die Behörden das Stadtkantons sich aktiv gegen die Nutzung der Kernenergie einzusetzen.

Ende November hat sich das Stadtzüricher Stimmvolk gegen die Atomenergie entschieden. Im Dezember hat nun der Gemeinderat 20 Millionen für Geothermie-Probebohrungen beim Triemli-Spital und 200 Millionen zur Förderung von Windenergieanlagen gesprochen.

Ebenfalls im Dezember hat die Berner Kantonsregierung ihre neues Energiegesetz vorgestellt: Eine Lenkungsabgabe auf Strom (Sparer werden damit belohnt), die Einführung eines obligatorischen Energieausweises für Gebäude. Eine Sanierungs-pflicht für schlecht isolierte Gebäude und Förderbeiträge für energietechnische Verbesserungen an Gebäuden (anstelle von Steuererleichterungen).

Der Kanton Luzern will im nächsten Jahr zusätzlich 40 Millionen vom prognostizier-ten Rechnungsüberschuss des Jahres 2008 in den Strassenbau investieren. So geht das.