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ewl Areal AG: Ja zum geimeinsamen Projekt von viva, abl und der Stadt Luzern

Monday, March 9th, 2020

Ich bin von diesem gemeinsamen Projekt überzeugt. Die drei Partner abl, ewl und Stadt Luzern scheinen sich mittlerweile gut gefunden zu haben. In Bezug auf die Architektur ist es ein gutes, modernes, städtisches, dichtes Projekt. Betreffend Klima, Energie oder auch Digitalisierung ist es aber biederer Durchschnitt, ich hätte mir im Hinblick auf das Ziel der Stadt, netto null 2030, deutlich mehr vorgestellt. Für dieses Ziel genügt das Projekt nicht. Für viele Millionen Franken wird ein Neubau für die nächsten 50, 80, 100 Jahre erstellt und das höchste der Gefühle ist ein bisschen Solarstrom auf dem Dach. Im Gegensatz dazu versorgen sich moderne und wirklich zukunftsfähige Bauten bereits heute zum grössten Teil selbst mit Strom, sie haben PV-Module nicht nur auf dem Dach, sondern auch an der Fassade, wie man es beim neuen Energiehaus in Littau gut anschauen kann. Diesbezüglich gibt es insbesondere für die Architekten, aber auch für die Stadt Luzern als Bestellerin und Auftraggeberin noch sehr viel zu tun. Wie sagt man so treffend: Der Wandel beginnt im Kopf.

Nun gut, das Projekt steht und der TU-Vertrag ist bereit. Eine grundlegende Neuüberarbeitung betreffend die angedachten Nutzungen lehne ich daher ab. Einer kritischen Überprüfung der möglichen Erdgeschossnutzungen stehe ich nicht im Weg. Bei der Vernetzung im Quartier, insbesondere auf der Höhe Erdgeschoss, besteht durchaus noch Entwicklungspotenzial.

Klar ist für die GLP-Fraktion aber auch, dass bei einer so hohen Dichte, die aus Sicht der Raumplanung ja sehr sinnvoll ist, dem Aussenraum eine zentrale Bedeutung zukommt. Ich fordere daher, die heutige Industriestrasse als offene Begegnungszone mit Tempo 20 auszugestalten. Selbstverständlich sind dabei die Anforderungen der Feuerwehr zu berücksichtigen, und sofern möglich unterstützt die GLP-Fraktion auch die Variante einer Sackgasse für den MIV.

Im neuen Gebäude sind alle Blaulichtorganisationen der Stadt und zum Teil des Kantons oder sogar überkantonal zusammengefasst. Das bedeutet, dass hier eine grosse Verantwortung betreffend Bausicherheit des Gebäudes wahrgenommen werden muss. Es ist ja nicht gleich eine 4 m hohe Tsunamiwelle wie im Jahr 1601 zu erwarten, die damals in der Stadt Luzern grosse Verwüstungen angerichtet hat. Aber bekanntlich gehört der Luzerner Untergrund zu den schwierigsten überhaupt in der ganzen Schweiz. Der vorberatenden Kommission wurde versichert, dass die Planer diese Naturkräfte im Griff haben, das heisst, dass die Gebäude entsprechend sicher gebaut werden. Alles in allem steht die GLP-Fraktion dem Projekt sehr positiv gegenüber.

Fussballchaoten

Tuesday, June 2nd, 2015

Mehr Repression und Null-Toleranz wie nun einmal mehr gefordert, mag kurzfristig Erfolg haben. Den Preis welcher wir als Gesellschaft dafür bezahlen ist jedoch hoch. Denn Fussball besteht nicht nur aus Hooligans und der Fanszene. Fussball ist ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft. In der Schweiz sind 50 Prozent aller organisierten Sportveranstaltungen Fussballspiele. Oder wo gibt es in unserer Gesellschaft noch einen Raum für junge Erwachsene, welche “ihr” Ding machen wollen? Die Fanszene als Subkultur und Jugendbewegung. Vielleicht macht es sich die Politik so schwer mit den Fans weil diese in der Schweiz völlig a-politisch, weder links noch rechts sind?

Fussball kann aber viel beitragen zur sozialen Integration, die hohe Akzeptanz des Fussballs ist geradezu prädestiniert mit schwierigen Themen unserer Gesellschaft eine Verknüpfung herzustellen. Integration von Behinderten, Ausländern oder beispielsweise im Jugendstrafvollzug. Selbstverständlich sind Gesetze, Normen und Regeln einzuhalten und müssen durchgesetzt werden. Aber unsere Gesellschaft braucht auch Felder wo sie sich reiben kann, wo man Politik machen kann. Und Fussball ist dafür offenbar gut geeignet.

Gewaltexzesse schaden dem Fussball enorm. Bei der Diskussion über neue Regeln, Sanktionen und Verbote soll aber nicht vergessen werden welche Chancen der Fussball unserer Gesellschaft bieten kann. Dazu braucht es aber eine offene Politik welche bereit ist diesen Weg zu gehen und Vereine die ihrer gesellschaftlichen Rolle bewusst sind und auch Verantwortung übernehmen. Nur einseitig an der Schraube des Gesetzes zu schrauben mag politisch attraktiv sein, bringt aber keinen Mehrwert für die Gesellschaft.

Ich distanziere mich explizit von den Gewaltexzessen und stehe ein für eine konsequente Strafverfolgung solcher Taten. Nur eine einseitige Verschärfung des Gesetzes kann aber keine Lösung sein.